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Transitions – barock-jazzige Begegnung im Café Wagner

Im übervollen Café Wagner fand am 16. November 2019 die erfolgreiche zweite Ausgabe der Crossover-Konzertreihe statt, in der das Barockensemble Capella Jenensis musikalische Traditionen mit der Moderne verbindet und konsequent neue Wege beschreitet.

Unter dem Motto „Transitions“ – Übergänge war dieses Mal das Julie Campiche Quartet zu Gast, das unter der Leitung der namensgebenden Jazzharfenistin eine neue Generation junger Schweizer Musiker vereint.  Ausgehend von den geradezu „jazzigen“ Ausdrucksformen des Barocks, ostinaten Bassmodellen, gewagten harmonischen Wendungen und improvisatorischen Anteilen, unternahmen die beiden Ensembles den Versuch, unleugbare Verbindungslinien zwischen den beiden Musiktraditionen aufleuchten zu lassen, Alleinstellungsmerkmale zu kontrastieren und auf dieser Basis gemeinsam in ein offenes Terrain vorzudringen.

Campiches klangvolle Arrangements knüpften zunächst noch an barocke Melodien und Kompositionsprinzipien an, mischten diese geschickt mit unkonventionellen Grooves,  minimalistischen Motiven, elektro-akustischen Sounds und ließen Platz für ausgedehnte Improvisationen. Die Eigenkompositionen, stets mit einem gesellschaftskritischen Hintergrund, schufen schließlich eine melancholisch angehauchte Atmosphäre, welche mühelos zwischen zarten, zerbrechlichen und treibend-ekstatischen Stimmungen hin und her pendelte.

Auf überraschende Weise verbanden sich die historischen und modernen Instrumente  zu einem äußerst farbigen Hybrid-Ensemble, das sich mit immer wieder neuen Wendungen hören lassen konnte.

Man darf auf zwei weitere Begegnungen gespannt sein, welche Capella Jenensis im nächsten Jahr mit Neuer Musik und Hip Hop zusammenführen werden.

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